Land unter e. V.
Land unter e. V.

Aktuelles 2023

20. September 2023

 

Nach dem wir im August 2020 bereits den Verdacht hatte, dass die sehr seltene Hornissen-Raubfliege am Heidesee vorkommt, konnte sie nun wieder gesichtet werden. 

Diese 3 cm lange Raubfliege hat es auf Heuschrecken, vor allem aber auf Dung- und Mistkäfer abgesehen und ist ein ausgesprochener Kulturfolger: Nur dort, wo Weidetiere mit ihrem Kot und Dung speziellen Käfern Nahrung bieten, hat diese Raubfliege eine Chance. Deshalb ist sie auch sehr selten und bundesweit im Bestand bedroht (Rote Liste 2).

 

Das Foto zeigt ein Exemplar mit Beute. 

 

 

Mehr zur Art hier.

10. September 2023

 

In Kurzform ein paar Neuigkeiten, denn es hat sich viel getan in den vergangenen Wochen. Die Heide blüht auf jeden Fall sehr schön. Mehr unter den einzelnen Bildern.

9. August 2023

 

Illustre Runde am Heidesee: Die in Fachkreisen sehr bekannten Botanik-Taucher und Botaniker Klaus van de Weyer, Ron Mes, Egbert Korte und Frank Pätzold sind aus Süddeutschland, Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden nach Meppen gekommen, um den Heidesee zu betauchen. Eingeladen hatte sie Ralf BEcker aus Oldenburg, der schon oft am See kartiert hat. Ein toller Nachmittag mit einigen schönen Ergebnisse.

5. August 2023

 

Interessanter Fund in den Mansenbergen. Beim Absuchen eines Exemplars des Englischen Ginsters nach Samenkapseln fiel dieses Exemplar der Trockenrasen Grüneule (Calamia tridens) auf. Der Nachtfalter besiedelt magere, lückig bewachsene Rasengesellschaften und auch Heiden. Er ist an Sandböden gebunden und wird in Niedersachsens auf der Roten Liste als "stark gefährdet" geführt. Der Experte Frank Rosenbauer (Dank für das Bestimmen des Falters) hatte die Art in der benachbarten Tinner Dose schon mehrfach kartiert.

29. Juli 2023

 

Wir haben auf der bundesweiten Elite-Auktion für Bentheimer Landschafe in Uelsen einen neuen Zuchtbock ersteigert. Er stammt aus Schleswig-Holstein. 

9. Juli 2023

 

Echtes Labkraut im Bokeloher Beel bei Meppen. Diese Pflanze ist typisch für Magerrasen und duftet herrlich nach Honig - jedenfalls in so großen Beständen wie diesem.

Leider hat die Dürre in Bokeloh ansonsten viele Blumen vettrocknen lassen. Vielleicht hilft der angekündigte Regen.

 

7. Juli 2023

 

Neu- bzw. Wiederentdeckung auf den Mansenbergen: Quendel-Seide, ein auf Besenheide lebender Schmarotzer mit hübschen Blüten. 2018 war schon einmal eine Pflanze vorhanden, nun sind es ein paar Quadratmeter. 

Die Quendel-Seide gilt seit einigen Jahren als im Bestand gefährdet und wird auf der Roten Liste geführt. Im Emsland ist ist inzwischen recht selten geworden.

Die Quendel-Seide (Cuscuta epithymum) hat keinen Bodenkontakt und verbindet sich mit ihrer Wirtspflanze über spezielle Haft- und Saugorgane, mit deren Hilfe alle notwendigen Nährstoffe aufgenommen werden. Die fadenartigen Stängel verzweigen sich stark. Dadurch kann eine einzige Cuscuta-Pflanze mehrere Wirtspflanzen gleichzeitig befallen.

Die Art bevorzugt Heide im Alter von zwei bis fünf Jahren. Nach dem Abplaggen eines Teils der Mansenberge ist genau diese Altersklasse jetzt in gesunden Beständen nachgewachsen.

6. Juli 2023

 

Die Schafschur hat begonnen. 

29. Mai 2023

 

Der Geopark Emsland ist eine relativ neue Einrichtung. Er beschreibt an verschiedenen Stationen, wie das Emsland das wurde, was es heute ist.

Unterhalb der Mansenberge erklärt jetzt ein neues Hinweisschild, was es mit der mehr als 3000 Jahre alten Hügelgräberheide auf sich hat.

 

Mehr unter: www.geopark-emsland.dewww.geopark-emsland.de oder www.geoparks-in-deutschland.de 

27. Mai 2023

 

Leider herrscht auch in diesem Jahr schon wieder eine ausgesprochene Trockenphase, die sich zu einer Dürre auszuwachsen droht. Auf dem Foto git zu erkennen sind die Trockenschäden des Vorjahres. Die Besenheide, gerade erst 2 Jahre alt nach Abplaggen des Oberbodens, ist stellenweise abgestorben.

22. April 2023

 

Mehr als 40 Vereinsmitglieder waren bei der Generalversammlung im Kossehof in Meppen dabei. Unser Dank geht an das Team des Kossehofes, vor allem Dette und Christine sowie alle Helferinnen und Helfer.

 

Hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Berichte:

 

Der Meppener Naturschutzverein Land unter e.V. hat 2022 mehrere Großprojekte abgeschlossen. Außerdem vermeldet er Erfolge im Artenschutz.

Im Nachgang zur Generalversammlung im Meppener Kossehof teilt der Verein mit, 2022 sei trotz zwischenzeitlicher starker Trockenheit für die rund 40 Hektar Naturschutzgebiete, die sich in der Obhut des Vereins befinden, ein gutes Jahr gewesen. Der Verein Land Unter besteht seit inzwischen 27 Jahren und pflegt mit einer Herde Bentheimer Landschafe und einigen Niederländischen Landziegen wertvolle Kulturlandschaften rund um Meppen und auf dem Hümmling, vor allem Sand- und Moorheide sowie Sandmagerrasen.

2022 habe man am Versener Heidesee demnach erstmals einen Wiedehopf gesichtet, berichtete Vereinsvorsitzender Tobias Böckermann einer Pressemitteilung zufolge. Der auf Großinsekten spezialisierte, farbenprächtige Vogel war vor rund sieben Jahrzehnten im Emsland ausgestorben. Bis dahin galt er als Kulturfolger der Schafhaltung – denn wo Schafe sind, gibt es kurzrasige Vegetation, in der sich sehr gut Großinsekten wie Grillen oder Käfer jagen lassen.

Das am Heidesee gesichtete Exemplar hielt sich dort mehrere Wochen auf der Suche nach einem Weibchen auf. Das Weibchen blieb aus, der Vogel zog weiter. Aber der Verein habe ihm mit Hilfe der JVA Meppen-Versen mehrere spezielle Nistkästen bauen lassen und hoffe nun auf eine Rückkehr im Jahr 2023.

Erstmals sei am See im vergangenen Jahr eine Ringelnatter festgestellt worden. Diese Amphibien fressende Schlange komme im Emsland nicht allzu häufig vor, berichtete Vorstandsmitglied Carsten Marien. In dem Naturschutzgebiet am Heidesee gebe es damit alle drei im Emsland vorkommenden Schlangenarten. Neben der Ringelnatter auch die Kreuzotter und die Schlingnatter.

Der Verein betreut unterschiedliche Flächen, darunter auch eine ehemalige Hochmoorfläche, die nicht wiederzuvernässen ist. Hier hat sich einer der größten Orchideenstandorte des Emslandes etabliert, der von den Schafen des Vereins offen gehalten wird. 2022 blühten hier mehr als 5100 Knabenkräuter und 1200 Exemplare der Echten Sumpfwurz.

 

Der Verein sei in mehreren Artenhilfsprojekten engagiert, berichtete der Vorstand. Dabei gehe es darum, extrem bedrohten Pflanzenarten wie der Arnika eine neue Chance zu geben.

Günter Wester berichtete über die Imkerei des Vereins, die sich auf das Imkern in Körben spezialisiert hat. Herkömmliche Imkereien setzen seit Jahrzehnten auf moderne Bienenbeuten aus Holz. Die Körbe des Vereins Land Unter entsprechen hingegen historischen Vorbildern oder sind bereits Jahrzehnte alt. Wester berichtete, die im vergangenen Jahr 18 Völker seien gut und gesund durch den Sommer gekommen und erläuterte einige der alten Techniken, die für diese Art des Honigmachens notwendig sind.

Über die Vereinsfinanzen berichtete Kassenwart Jürgen Scholz. 2022 habe der Verein viel Geld beim Bau einer Remise am Heidesee ausgegeben, die vor allem dem Wolfsschutz dienen soll. Im Falle eines Übergriffs, der trotz mehr als ausreichender elektrischer Einzäunung zu befürchten sei, könne dort die Schafherde vorübergehend nachts sicher eingesperrt werden, berichtete Vorsitzender Böckermann.

Der Verein sei mit der Bereitstellung von mehr als 20.000 Euro an Eigenmitteln an die Grenzen des Möglichen gegangen, sagte Kassenwart Scholz. Am Ende sei die Finanzierung aber dank der erheblichen Zuschüsse aus dem Leader-Programm (20.000 Euro) und von der Stadt Meppen (5000 Euro) geglückt.

 

Der Wolf ist bei den Schafhaltern immer wieder Thema. Mit dem Bokeloher Beel, einem Sandmagerrasen an der Hase, sei im vergangenen Jahr eine weitere Weidefläche wolfsabweisend eingezäunt worden, berichtet der Verein. Hier sei aber der Landkreis Emsland federführend aktiv gewesen, wofür man sich ausdrücklich bedanke. Der neue, ganzjährig elektrifizierte Zaun ist rund einen Kilometer lang.

Der Verein Land Unter hat lange Jahre Erfahrung mit der deshalb notwendigen Einzäunung. Darüber und über die Schwierigkeiten, die durch den Wolf entstehen, hat Tobias Böckermann der Mitteilung zufolge 2022 einen Vortrag bei einem Kongress im alten Bundestag in Bonn gehalten. Eingeladen hatte des Bundeslandwirtschaftsministerium.

Der Vortrag ist in einem Sammelband veröffentlicht worden. Außerdem erschien im vergangenen Jahr ein wissenschaftlicher Artikel über den Versener Heidesee. Insgesamt leben in den vom Verein betreuten Gebieten 120 im Bestand gefährdete Tier- und Pflanzenarten. 

9. April 2023

 

Nachdem sich im Sommer 2022 am Heidesee ein Wiedehopf aufgehalten hat, hatten wir ihm zwei Nistkästen aufgehängt in der Hoffnung, dass sich der sehr seltene Vogel auf Dauer ansiedeln würde. Wir warten gespannt, was in diesem Jahr geschieht. 

Weil sich aug die Mansenberge bei Sögel ppotentiell für den Wiedehopf eignen könnten, hängt nun auch dort ein Nistkasten.

Dank für den Bau noch einmal an die JVA Meppen. 

3. April 2023

 

Während die Ablammung auf Hochtouren läuft, hat der Regen der vergangenen Tage endlich aufgehört. Die Sonne scheint, aber es ist weiter recht kalt.

Gute Voraussetzungen, um Schlangen zu suchen, die sich unter den ausgelegten Blechen aufwärmen. Gefunden haben wir ein Jungtier der Schlingnatter. Schöner Nachweis der Reproduktion im vergangenen Jahr. 

29. März 2023

 

Die ersten Lämmer sind da. Auftakt für eine anstregende Zeit. In den kommenden vier Wochen erwarten wir etwa 50 kleine Nachwuchs-Landschaftspfleger. 

Die Schafe bekommen die Lämmer draußen in der Heide und werden von uns dann in den Stall geholt. Dort bleiben sie ein paar Tage, damit sich die Mutter-Kind-Bindung festigt. Im Stall bekommen die Lämmer auch ihre Ohrmarken, damit wir mit unserer Herdbuchzucht nicht durcheinander kommen. 

14. März 2023

 

Die Nachwirkung des Neubaus der Remise haben uns ein weiteres Mal beschäftigt. Dank an Franz-Josef Meyer und Christoph Tschan für die Reparatur des Eingangstores. Es war direkt am ersten Arbeitstag für den Bau der Remise beschädigt worden.

30. Januar 2023

 

Ende 2022 ist ein Band der Zeitschrift "DROSERA Naturkundliche Mitteilungen aus Nordwestdeutschland" erschienen. Herausgegeben wird es vom Verein zur Förderung Naturkundlicher Untersuchungen in Nordwestdeutschland e. V. und der Universitätsbibliothek Oldenburg. 

Im lange erwarteten neuen Heft beschäftigen sich die verschiedenen Autoren mit den Heideweihern Norddeutschlands und ihrer Pflanzenwelt. Enthalten ist auch der Beitrag "Der Versener Heidesee -vom Baggersee zum fischfreien Hotspot für gefährdete Pflanzenarten in Nordwestdeutschland" von unserem Vorstandsmitglied Tobias Böckermann, der den Text gemeinsam mit Ralf Becker und Melanie Willen erarbeitet hat. Der Text kann beim Verein als pdf angefordert werden oder unter diesem Link bestellt werden.

30. Januar 2023

 

Das Jahr ist schon einige Tage alt und der Verein Land Unter ist weiterhin aktiv. Nachdem 2022 unsere Remise weitgehend fertig geworden ist, erledigen wir derzeit noch einige Restarbeiten. 

Außerdem bereiten wir das nächste Projekt vor: Wir planen auf der Fläche direkt neben unserer Remise die Anlage einer bis zu einen Hektar großen Streuobstwiese. Sie wird hauptsächlich mit regionalen, alten Apfelsorten bepflanzt, von denen einige Sorten sogar aus dem Emsland stammen.

Leider müssen wir die Fläche so wie den Rest unserer Weiden wolfsabweisend einzäunen.

 

Außerdem benötigen wir noch ein Konzept zur Bewässerung der jungen Bäume in Dürrezeiten: Bekanntlich sorgt der Klimawandel dafür, dass es immer häufiger lange Trockenphasen im Sommer gibt. 

Um den Zaun bauen zu können, hat ein befreundetes Unternehmen nicht mehr standsichere Traubenkirschen und Birken mit einem Bagger entfernt. Dies geschah auch entlang des Zauns am Heidesee.

Die Streuobstwiese soll den Lebensraum am See weiter aufwerten. Streuobstwiesen gelten als einer der artenreichsten Lebensräume in der Kulturlandschaft überhaupt - allerdings nur dann, wenn die Wiese nicht aus einer monotonen Grasmischung besteht, sondern ihrerseits viele Blumen enthält. Das ist bei unserer Wiese bereits der Fall und soll nach Möglichkeit noch verbessert werden. 

Die Bäume sollen im Herbst in "weitem Gehüt" gepflanzt werden, so dass auch in einigen Jahren noch genügend Licht auf die Wiese fällt und die Baumkronen nicht alles beschatten. 

 

Wir werden an dieser Stelle fortlaufend berichten. 

Aktuelles 2022

15. November 2022

 

Bei einem Feuer in einem Maschinenbaubetrieb in Meppen sind auch hunderte Bücher verbrannt, die der Emsländische Heimatbund dorthin ausgerechnet aus Sorge vor einem Feuer an der bisherigen Lagerstätte ausgelagert hatte. Dabei ist auch der Restbestand des Buches über das Bentheimer Landschaf und des Buches über die Bunten Bentheimer Schweine verbrannt. Von beiden sind nur noch gut ein Dutzend Exemplare vorhanden, die noch über diese Seite bestellt werden können.

12. Oktober 2022

 

Organisiert, beantragt und finanziert durch den Landkreis Emsland haben die Firmen Highland Stall & Weide aus Sottrum und Fortwengel aus Spahnharrenstätte haben nach längerer Vorbereitung ziemlich genau einen Kilometer wolfsabweisenden Zaun im Bokeloher Beel gebaut. Damit sind nun alle unserer Beweidungsgebiete neu eingezäunt. Herzlichen Dank an alle Beteiligten.

Die Schafe sind direkt am Tag nach der Fertigstellung auf die Weide gekommen.

27. September 2022

 

Beim Kongress zur Zucht und Erhaltung alter und bedrohter einheimischer Nutztierrassen im ehemaligen Bundestag in Bonn (World Conference Center), veranstaltet vom Bundeslandwirtschaftsministerium,  hat unser Vorstandsmitglied Tobias Böckermann einen Vortrag zum Thema "Landschaftspföege mit 50 Bentheimer Landschafen im Wolfsgebiet - Geht das zusammen?" gehalten. Etwa 250 Teilnehmer haben sich an der dreitägigen Veranstaltung beteiligt, in der es in mehreren Themenblöcken ganzheitlich um die Zukunft von alten Rassen aus allen Bereichen ging - also um Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen, Geflügel, Pferde und Bienen.

Ein umfangreicher Tagungsband wird darüber berichten. Der Vortrag beschäftigte sich vor allem mit den enormen Kosten und dem hohen Aufwand, den unser Verein für den Schutz gegen Wolfsübergriffe betreibt und um die Frage, ob das jeder Schafhalter in Deutschland auch so machen könnte. (Foto: Frauke Muth, Deutsche Schafzucht).

 

 

4. September 2022

 

Am Heidesee hat  unsere Generalversammlung stattgefunden.

 

Ein Bericht.

 

 

Der Meppener Naturschutzverein Land Unter e.V. hat ein neues Bauprojekt abgeschlossen: Eine Remise, die auch dem Schutz vor Wölfen dienen soll.

Wie der Verein in einer Pressemitteilung berichtete, hat das Gebäude inklusive Nebenkosten rund 48.000 Euro gekostet. Die 13 mal 6,70 Meter große und 4,20 Meter hohe Remise ist durch Tore komplett verschließbar, bietet aber im Notfall Platz, um die Schafherde des Vereins für kurze Zeit nachts unterzubringen.

Der Notfall träte dann ein, wenn ein Wolf die Bentheimer Landschafe des Vereins auf einer der fünf im mittleren Emsland verteilten Projektflächen angriffe, berichtete Vereinsvorsitzender Tobias Böckermann jetzt rund 35 Freunden und Mitgliedern des 140 Mitstreiter umfassenden Vereins. Denn spätestens zum Jahresende seien alle fünf Naturschutzgebiete, die mit Schafen und Ziegen beweidet werden, wolfsabweisende Zäune errichtet worden. Weil aber einige wenige Wölfe in der Lage seien, auch diese in der Regel Strom führenden Zäune zu überwinden, benötige man in derartigen Fällen einen sicheren Rückzugsraum, in dem die Tiere 10 bis 14 Tage lang untergestellt werden könnten. Denn Wölfe kehrten nicht selten zum Ort eines Beuterisses zurück.

Deshalb sei vor zwei Jahren die Notwendigkeit zum Bau einer Remise gesehen und in entsprechende Planungen umgesetzt worden, sagte der Vorsitzende. Einen entsprechend großen Stall habe der Verein nicht. In normalen Zeiten, also ohne Wolfsangriff, diene die neue Remise als Stellplatz für Vereinsutensilien und als Ausgangspunkt für Führungen zum Heidesee, sowie als Werkstatt.

Der Verein hat nach eigenen Angaben für den Bau der Remise eine Förderzusage durch die Leader Naturpark-Region „Moor ohne Grenzen“ in Höhe von 20.000 Euro erhalten. Außerdem stellt die Stadt Meppen 5000 Euro zur Verfügung. Der Eigenanteil des gemeinnützigen Vereins liegt demnach bei 23.000 Euro, zu denen erhebliche Eigenleistungen bei Bodenarbeiten und Pflasterung hinzukämen.

Der Verein dankte der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) der Naturparkregion für die Förderzusage, vertreten wurde sie durch deren Leiter, den Bürgermeister der Gemeinde Geeste, Helmut Höke, sowie der Stadt Meppen, vertreten durch den stellvertretenden Bürgermeister Gerd Gels. Großer Dank galt neben dem Unternehmen Engbers und Söhne aus Twist auch jenen Vereinsmitgliedern, die das Projekt unter anderem durch Planung und Organisation sowie durch Eigenleistung erst ermöglicht hätten, unter ihnen Alfons Cordes aus Lathen und Thomas Steffens aus Meppen.

Das Bauunternehmen Ahrens aus Lathen hat das Gebäude aus unbehandeltem Lärchenholz errichtet. Lüftungsfächer mit im Stallbau üblichen Windschutznetzen dienen der Belüftung, ausgeführt durch das Harener Unternehmen Germing. Ein Loch hat die Remise im Giebel: Hier sollen Schleiereulen einfliegen können und in einem eigens aufgehängten Nistkasten vielleicht eine Heimat finden.

Allein im und um den See leben mehr als 100 Tier- und Pflanzenarten, die auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten geführt werden und die zum Teil nur noch an sehr wenigen Standorten in ganz Deutschland vorkommen. Der Verein kooperiert nicht dankbar nur mit Landkreis Emsland, Staatlicher Moorverwaltung und dem Naturpark Moor, sondern auch mit Wissenschaftlern unterschiedlicher Gebiete.

1. September 2022

 

Leider macht uns der Klimawandel mit seiner ganzen Wucht zu schaffen: Wir erleben in diesem Jahr die vierte Dürre in den vergangenen fünf Jahren. Nachdem das Frühjahr bereits phasenweise sehr trocken war, hatte sich im Frühsommer ausreichend Regen eingestellt. 

Nun aber fällt seit zwei Monaten praktisch kein Tropfen, vor allem die Mansenberge sind massiv betroffen, auch unsere Fläche in Bokeloh ist ausgedörrt. Viele Erfolge der Heideverjüngung, gerade auf den Mansenbergen, werden in diesen Tagen zunichte gemacht.

26. Juni 2022

 

Erstmals am Heidesee: Eine Ringelnatter. Damit haben wir mit Kreuzotter und Schlingnatter nun auch die dritte potentiell bei uns mögliche Schlangenart nachgewiesen. Dieses Exemplar steht wohl kurz vor der Häutung.

26. Juni 2022

Ein paar Dinge in der Zusammenfassung als Bildergalerie. Die Hauptherde ist geschoren.

19. Juni 2022

 

Wir haben uns am Tag des offenen Hofes im Emsland beteiligt. Als Teil der Kiek moal in-Tour des Naturparkes Moor gab es eine kleine Führung mit etwa 20 Teilnehmenden.

2. Juni 2022

 

Das kommt jetzt überraschend: Ein Wiedehopf hält sich am Versener Heidesee auf. Seit ein paar Tagen lässt er seinen Balzruf ertönen, ist aber offensichtlich (noch) allein.

Der Widehopf ist der Vogel des Jahres 2022 (siehe NABU-Kampagne) und galt in Niedersachsen noch vor einigen JAhren als extrem selten. Nur eine Handvoll Brutpaare fristete in der Lüneburger Heide ein einsames Dasein.

Aber der Wiedehopf gilt als einer der wenigen Profiteure der Klimaerwärmung, weil er warme, trockene Lebensräume liebt. Dort sucht er nach seiner Nahrung, vor allem Insekten und deren Larven, die er gerne am Boden jagt. 

 

Was uns besonders freut: Einst war der Wiedehopf zwar ein seltener, aber doch bekannter Brutvogel im Emsland und zwar ausdrücklich als Kulturfolger im Rahmen der Schafhaltung. In den Sandheiden des Emslands fand er einen guten Lebensraum, die Schafe sorgten mit ihrem Dung, dem Erhalt des kurzrasigen Lebensraumes und dem Aufscheuchen von Insekten für einen reich gedeckten Tisch.

 

Über Jahrzehnte war der Wiedehopf im Emsland verschwunden, zuletzt hatte man ihn in den 1950er Jahren unter anderem in Holte angetroffen. Um die Wende des 19./20. Jahrhunderts kannte man ihn aber u.a. aus Meppen, Lingen, Haselünne oder der Engdener Wüste in der Grafschaft Bentheim.

 

Aktuell wird der Wiedehopf in Niedersachsen als stark gefährdet (Rote Liste 2) eingestuft. Sein Bestand nimmt aber offenbar deutlich zu. Es gibt wohl einige Brutpaare in Ostfriesland, außerdem in den Niederlanden, rund 100 km vom Emsland entfernt.

 

Woher der Einzelvogel am Heidesee kommt, ist unklar. Er lässt sich nicht gern blicken, man kann ihn meisten nur hören. Um ihm das Bleiben schmackhaft zu machen, hat uns Jens Göken von der JVA Meppen-Versen in der Lehrwerkstatt dankenswerterweise umgehend einen Nistkasten gebaut. Nur wenige Stunden nach dem Anbringen an eine Birke inspizierte der Wiedehopf den Kasten. 

Dass er bleiben und eine Partnerin finden wird, ist vermutlich unwahrscheinlich. Aber die Möglichkeit wäre da.

 

 

Foto: NABU/CEWE/Andrea Franz

1. Juni 2022

 

Ein paar Schafe sollen auch mal gezeigt werden. Marie mit ihren Lämmern 19 und 20. Guten Hunger.

6. Mai 2022

 

Der Schmetterlingsexperte Frank Rosenbauer war so freundlich, bei uns einen Nachtfang durchzuführen. Dabei werden Nachtfalter mit Hilfe zweier unterschiedlicher Lichtquellen agelockt und die Art bestimmt. Es gibt hunderte Arten, einige konnte Frank Rosenbauer bei uns entdecken, unter anderem das Kleine Nachtpfauenauge, einen sehr hübschen unter den Nachtfaltern. Für ein vollständiges Bild muss der Fang alleridngs noch zu einer anderen Jahreszeit wiederholt werden.

18. April 2022

 

Auch ein Schaf kann eine Diva sein: Der Sandhaufen, den wir im Zuge des Remisen-Neubaus in der Wiese platziert haben, diente bisher den frechen Ziegen als Spielplatz. 

Jetzt hat sich ein Schaf den Platz ganz oben zum Sonnen und Wiederkäuen ausgesucht. Vermutlich hat es einen tollen Blick auf das Geschehen rundherum oder will einfach auch mal Chefin sein.

Der Sandhaufen wird im Sommer in der Wiese verteilt, da sie immer etwas zu feucht ist im Winter. 

16.04.2022

 

Marie hat es wieder einmal  geschafft: Zwei weitere Lämmer hat sie gesund und munter zur Welt gebracht. Es sind die Lämmer 19 und 20 - damit dürfte sie unser Rekordschaf sein und bleiben, was die Lebensleistung angeht. Leider hat Marie altersbediingt kein gutes Gebiss mehr und wir müssen schauen, was in Zukunft noch geht. Vielleicht muss sie auch auf Rente.

Ansonsten läuft die Ablammung bisher bestens, mit einem deutlichen Überschuss an weiblichen Lämmern. Mehr als 30 Lämmer sind schon geboren.

9. April 2022

 

Das Pflastern war ein voller Erfolg - vielen Dank an alle fleißigen Helferinnen und Helfer. Rund 20 Vereinsmitglieder und Unterstützer haben rund 200 Quadratmeter gepflastert. In der neuen Remise und davor. 

Die Steine stammen von einem Schulhof, der neu gestaltet wurde, sind also klimafreundlich, da recycelt. Vielen Dank schon mal an Alfons Cordes für die Organisation und an das Unternehmen Engbers und Söhne, das uns ein Großgerät kostenlos zur Verfügung gestellt hat.

Mehr zur Aktion später hier. 

 

3. April 2022 

 

Das erste Lamm ist da. Ein wenig früher als erwartet, aber gesund und  munter. Die Mutter frisst gerade hinten an der Futterraufe, ist also nicht verschwunden.

Jetzt beginnt wieder eine spannende, aber auch anstrengende Zeit. Circa 4 Wochen lang können jetzt Lämmer geboren werden, am Ende erwarten wir 40 bis 50.

5. März 2022

 

Der Bau unserer Wolfsschutz-Remise schreitet voran und nun benötigen wir Hilfe. Am Samstag, dem 9. April 2022 wollen wir in Eigenleistung pflastern. Fachleute und Verpflegung sind vor Ort, benötigt werden aber Muskelkraft und Motivation von mindestens zehn Helferinnen und Helfern. Es wäre schön, wenn sich der eine oder andere beteiligen könnte. Rückmeldung zwecks Planung bitte an  land-unter@bentheimer-landschaf.de

 

 

20. Februar 2022

 

Gute und schlechte Nachrichten: Der Bau unserer Remise hat begonnen. Das Bauunternehmen Ahrens aus Lathen hat die Rahmen bereits aufgestellt.

Und das trotz aktuell miserabler Bedingungen. Gleich zwei Sturmtiefs haben die Arbeiten in den vergangenen Tagen bekanntlich schwser behindert. Leider sind auch eine ganze Reihe Bäume an unseren Flächen beschädigt worden und auf die Zäune gefallen. Hinzu kommt wieder einmal unfassbar viel Regen im Winter, gepaart mitr ausbleibendem Frost und fehlenden Hochdruckwetterlagen. Der Klimawandel lässt leider grüßen. Den Schafen behagt das stetig feuchte Wetter nicht unbedingt.   

8. Januar 2022

 

Das neue Jahr beginnt mit guten Nachrichten: Wir haben eine Spende in Höhe von 3000 Euro bekommen. Ermöglicht wurde die Spende durch den Verkauf des Buches "Wimmel-Max und Wimmel-Biene" unter anderem in den deutschen Filialen des Lebensmittel-Discounters Lidl. Das Buch soll Kinder über die moderne Landwirtschaft aufklären und 5 Euro pro verkauftem Buch fließen an Vereine mit landwirtschaftlichem Hintergrund.

Wir konnten die Jury mit unserer historischen Kobimkerei überzeugen und erhalten 3000 Euro für den Kauf einer Honigpresse. Vielen Dank an den Wimmel-Max-Verlag. Das Foto zeigt unser Vorstandsmitglied (und Imker) Günter Wester mit Andrea Raafkes, Geschäftsführerin von Wimmel-Max. 

Mehr dazu hier.

 

2. Januar 2022

 

Wir haben ein neues Gerät angeschafft: Der Hochgrasmulcher des Bremer Herstellers Vielitz wird dazu dienen, Zauntrassen freizuhalten, unerwünschten Birkenaufschlag im Zaum zu halten und vor allem, die in unserem Schutzgebiet Hügelgräberheide sehr stark aufkommenden Brombeeren zu zerkleinern.

Das Problem: In den langen starken Ranken verfangen sich Schafe, die noch nicht ausgewachsen und entsprechend kräftig sind und können den Dornen nicht entkommen. Dank aufmerksamer Beobachter und unserer eigenen Kontrollen haben wir bisher die Tiere stets rechtzeitig befreien können. Allerdings sollen die Brombeeren auch aus Naturschutzgründen nicht überhand nehmen und werden deshalb demnächst bekämpft - rechtzeitig bevor die Böcke, die derzeit auf einer anderen Winterweide sind, wieder zurückkehren.

 

Für die Anschaffung des Mulchers haben wir von der im emsländischen Lathen beheimateten Husmann Umwelt Stiftung eine Spende in Höhe von 1000 Euro erhalten. Herzlichen Dank für die unkomplizierte Unterstützung unseres Projektes. Mehr zur Stiftung hier.

Aktuelles 2021

29. November 2021

 

Baubeginn. 

14. November 2021

 

Lange haben wir an dieser Stelle nichts mehr berichtet aus unserem Verein. An unserer Untätigkeit lag es aber nicht, im Gegenteil. Es war zu viel. Beispielhaft dieses Foto von unserer Fläche am Wiesengrund. Dort hat ja der Landkreis Emsland die Traubenkirschen entfernt und einen neuen Zaun errichtet. 

Auf einem recht großen Teilstück blieb offener Boden und damit sich dort möglichst schnell Besenheide ansiedelt, haben Vater uns Ohn Schütte (selbst Schäfer) dort im Auftrag des Landkreises Heidedrusch ausgebracht. Der stammt von den rieseigen Heideflächen der benachbarten WTD 91 (Tinner Dose) und ist dort bei der maschinellen Verjüngung der Heide angefallen. Wir denken, dass am Wiesengrund in zwei Jahren Heide gekeimt sein dürfte. Herzlichen Dank an alle Beteiligten.

Außerdem erwarten wir in diesen Tagen eine neue Mähmaschine der Firma Vielitz aus Bremen - sie dient der Bekämpfung von Brombeeren, die unsere Schafe gefährden, weil sie sich darin rettungslos verfangen können.

Und schließlich beginnt in der kommenden Woche der Bau einer Remise am Heidesee. Sie dient dem Unterstellen unserer Gerätschaften und Fahrzeuge, vor allem aber als Rückzugsort für einen möglichen Wolfsangriff auf eine unserer Herden. Die Remise wird so errichtet, dass im Zweifel eine ganze Herde vorrübergehend nachts sicher eingestallt werden kann. 

Das Problem bei der Remise: Die Baupreise sind seit Beginn der Planung explodiert und das Projekt drohte zu scheitern. Dazu aber später mehr. 

29. August 2021

 

Ein paar Impressionen der aktuellen Heideblüte. Nach den dürrebedingten Ausfällen vieler Heidepflanzen in den vergangenen Jahren hat es 2021 ausreichend geregnet für ein pinkfarbenes Blütenmeer. Allerdings sind viele alte Heidesträucher 2018 und 2019 abgestorben.

17. August 2021

Die Generalversammlung 2019/2020 findet im Kossehof statt.

15. August 2021

 

Der Internationale Naturpark Moor hat ein neues Projekt gestartet, an dem wir teilnehmen. Es heißt "Kiek moal in!" und stellt 17 landwirtschaftliche Betriebe im Naturparkgebiet vor. Ein schickes Schild vor unseren Stall am Versener Heidesee erläutert unsere Arbeit. Auf der Rückseite ist eine Fahrradtour beschrieben, die nach unserem Verein benannt ist. Sie ist 28,8 Kilometer lang und führt vom Stall über Wesuwe, Hemsen und Holthausen zum Borkener Paradies.

Auf der Internetseite des Naturparks ist ein Film zu sehen, der zu unserer Tour einlädt. Über einen QR-Code oder die Internetseite lassen sich die Tourdaten herunterladen. 

Wir freuen uns über diese erneut gute Zusammenarbeit mit dem Naturpark Moor.

3. Juli 2021

 

Die Wolle muss runter: Rund 60 Tiere haben am Wochenende planmäßig ihr Vlies verloren. Dank an Kevin Arnold für die gute Arbeit. Nachdem wir zunächst am Heidesee im Stall geschoren haben ging es noch auf den Hümmling, wo die Böcke sich nur widerwillig aufs Hinterteil setzen ließen. Aber am Ende waren alle "nackt".

Schafe müssen einmal im Jahr geschoren werden, der Zeitpunkt dafür ist nicht festgelegt. Denn die Wolle muss schurreif sein, sich also gut scheren lassen. Wann das der Fall ist, hängt vor allem vom jährlichen Schurtermin ab. Unsere Tiere werden immer Ende Juni/Anfang Juli geschoren. Wenn vorher Hitzeperioden auftreten, schützt die Wolle übrigens auch vor zu großer Hitze. Dennoch ist klar: Irgendwann muss sie runter, weil es sonst den Tieren zu warm werden könnte. 

 

Die Wolle landet übrigens wahrscheinlich auf der Mülldeponie - es gibt kaum Verwendung dafür. Wer Interesse an rund 200 Kilogramm oder auch sehr viel weniger hat, kann sich gerne bei uns melden. 

 

Im NSG "Am Wiesengrund" geht der Zaunbau derweil nur sehr schleppend voran. Aber immerhin stehen inzwischen die Pfosten.  

27. Juni 2021

 

Unsere Orchideen sind gezählt und haben sich in diesem Jahr prächtig entwickelt. Das feuchte Frühjahr hat dazu geführt, dass mit 3518 Exemplaren des Übersehenen Knabenkrauts fast so viele blühen wie vor den letzten drei Dürrejahren. Besonders gut steht die Echte Sumpfwurz da. Nachdem 2019 nur 5 Exemplare zur Blüte gekommen waren, sind es 2021 genau 1064. 

17. Juni 2021

 

Orchideen sind selten geworden im Emsland, ihre Standorte benötigen fast immer Pflege – durch Schafe zum Beispiel. Eine Spende des Unternehmens Neptune Energy hilft jetzt dem größten Vorkommen dieser hübschen Blumen.

 

Das Lingener Unternehmen hat 6000 Euro bereitgestellt, mit denen der Zaun um eine 1,25 Hektar große Moorwiese im Bourtanger Moor bei Meppen erneuert wird. Die Fläche beherbergt mehrere Tausend Orchideen.

Sie wird seit 2013 beweidet, der dafür notwendige Zaun war aber inzwischen in Teilen abgängig und muss nachträglich elektrifiziert werden. Denn er sorgt zum einen dafür, dass Schafe und Ziegen nicht ungewollt auf Reisen gehen können. Und zum anderen muss er dafür sorgen, dass der Wolf hier möglichst nicht reinkommt.

Die Moorwiese gehört der Naturschutzstiftung des Landkreises Emsland. Ihr genauer Standort soll nicht kommuniziert werden, um die Orchideen und weitere seltene Arten zu schützen. Der Meppener Naturschutzverein Land Unter e.V. kümmert sich seit 2013 um die Wiese, wie er einer Pressemitteilung zufolge bei einem Ortstermin erläuterte.

 

Landrat Marc-André Burgdorf, der Vorsitzende der Naturschutzstiftung, Bernhard van der Ahe, Maike Hoberg (Naturschutzstiftung), deren Geschäftsführerin Kirstin Meyer sowie Günter Wester vom Vorstand des Vereins Land Unter bedankten sich bei Andreas Scheck, Stefan Brieske sowie Annika Richter (alle Neptune Energy) für die Spende.

„Ohne Schafe wären die Orchideen gefährdet und ohne Zaun keine Schafe“, sagte Burgdorf und bedankte sich seinerseits bei allen Beteiligten. Die genaue Rolle der Vierbeiner erläuterte Günter Wester vom Vorstand des Vereins. Demnach weiden bis zu 100 Schafe nur einmal im Jahr für kurze Zeit auf der Fläche und zwar nach der Samenreife der Orchideen im Spätsommer. „Die Schafe fressen junge Bäume und langes Gras und ermöglichen so den Orchideen das Überleben.“

Denn die benötigten neben dem passenden, wechselfeuchten Boden vor allem Licht. Ohne Pflege würde die Wiese schnell zu Wald und ein maschinelles Offenhalten sei nicht möglich, sagte Wester. Demnach ist der Bestand des hier lebenden Übersehenen Knabenkrauts zwischen Beweidungsbeginn 2013 und dem Jahr 2018 von 1398 auf 3561 Exemplare gestiegen. Außerdem wachse hier die Echte Sumpfwurz, deren Zahl von 20 auf 283 angestiegen sei. Vor der Beweidung war das Areal für andere Zwecke abgezäunt und wurde ab und an von Hand gemäht.

Leider hätten die Dürresommer 2018 und 2019 vorübergehend für einen dramatischen Rückgang der auf Feuchtigkeit angewiesenen Orchideen gesorgt, sagte Wester. Teilweise sei der Bestand auf weniger als ein Drittel gefallen. 2021 sehe die Situation nach dem feuchten Frühjahr wieder deutlich besser aus. Eine Zählung stehe aber noch aus.

Der Naturschutzverein Land Unter e.V. organisiert ehrenamtlich die Beweidung mit Bentheimer Landschafen und Niederländischen Landziegen, teils in Zusammenarbeit mit einem befreundeten Schäfereibetrieb. Außerdem führt der Naturschutzbund NABU regelmäßig Pflegearbeiten mit Freischneidern durch. Von der Erhaltung des Offenlandstandortes profitierten weitere seltene Arten wie das Wechselfarbige Vergissmeinnicht, die Kreuzotter, der Neuntöter oder der Ziegenmelker, sagte Wester.

Neptune Energy fördert zum vierten Mal ein Naturschutzprojekt im Emsland. „Mit der Naturschutzstiftung verbindet uns eine enge Partnerschaft“, sagte Geschäftsführer Andreas Scheck. „Durch die Unterstützung von Naturschutzprojekten in der Nähe unserer Standorte können wir der Natur und der Region wieder etwas zurückgeben.“ In den vergangenen Jahren hat das Unternehmen insgesamt 24.000 Euro für Maßnahmen der Naturschutzstiftung gespendet.

 

Der Standort

Die insgesamt etwa neun Hektar große Fläche im Bourtanger Moor wurde einst teilentwässert, aber nie vollkommen abgetorft. Auf Initiative des Naturschutzbundes Emsland-Mitte und mit Unterstützung des Landkreises Emsland wurde sie auf etwa sieben der neun Hektar wiedervernässt. Der Bereich mit den Orchideen lässt sich aus verschiedenen Gründen nicht wieder in ein intaktes Moor verwandeln.

Dass auch im Emsland wilde Orchideen wachsen, mag überraschen. Und doch findet man hier und dort Kostbarkeiten wie Kuckucksblume, Knabenkraut oder Zweiblatt – versteckt und heimlich in Mooren und Wäldern oder sogar ganz offensichtlich im eigenen Garten. Der Volksmund kannte die Blumen als „Gotteshand und Düvelshand“ oder „Engelkes und Düvelkes“.  Die meisten Arten sind extrem selten oder ausgestorben.

Das Übersehene Knabenkraut (Dactylorhiza praetermissa) ist mit seinen bis zu 70 Zentimetern Höhe eigentlich gar nicht zu übersehen und gehört zu den stattlichsten einheimischen Orchideen. Weil es aber bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts dauerte, bis Botaniker in ihr eine eigene Art erkannten, heißt sie "Übersehenes Knabenkraut."

Die Echte Sumpfwurz (Epipactis palustris) ist eine ausnehmend schöne Erscheinung, die bis Mitte des 20. Jahrhunderts an einigen Standorten des südlichen Emslandes und des Hümmlings vorkam. Viele Jahrzehnte galt die Blume, die die Niederländer wegen ihres feuchten Standortes als „Moeraswortel“ bezeichnen, als verschollen. 

 

 

12. Juni 2021 

 

Auch das Jahr 2021 birgt wieder botanische und faunistische Überraschungen. Am Heidesee konnten wir erstmals den Wolfsmilch-Ringelspinner feststellen. Dieser Nachtfalter aus der Familie der Glucken ist bundesweit im Bestand gefährdet. Im gesamten Nordwesten Niedersachsens waren nur Vorkommen im Emsland und dort nur in der Tinner Dose bekannt.

Aktuelle sind an mehreren Stellen große Ansammlungen von Raupen dieses Falters zu finden, die nach dem Schlüpfen vor einigen Wochen bis jetzt in einem gemeinsamen Gespinst gelebt haben. Demnächst werden sie sich vereinzeln. Interessanterweise bewegen sich die Raupen in der Heide gemeinsam fort und umgeben sich dabei immer wieder mit ihren klebrigen Gespinnstfäden. So lässt sich ihr Weg zum Teil über mehrere Meter nachverfolgen. Die Raupen ernähren sich bei uns trotz des auf Wolfsmilchgewächse verweisenden Namens von Besenheide. Die Art gilt als Anzeiger von närhstoffarmen und beweideten Lebensräumen und kommt in Süddeutschland auch auf Magerrasen vor.  

04. April 2021

 

Der Verein Land Unter e.V. wünscht frohe Ostern! Wir befinden uns mitten in der Ablammzeit und sind bisher zufrieden. Besondere Beachtung verdient unser ehemaliges Flaschenlamm "Marie" (rechts). Sie ist inzwischen 11 Jahre alt und hat in diesem Jahr ihre Lämmer Nummer 17 und 18 bekommen. Eine erstaunliche Lebensleistung!

 

Weil in diesem Corona-Jahr besonders viele Besucher zum Stall kommen, bitten wir darum, die Lämmer nicht anzufassen und den Stall nicht zu betreten. Anschauen von außen ist aber möglich und Gäste sind willkommen. 

 

Kurz vor Ende der Ablammzeit haben wir im Vergleich zu den Vorjahren besonders viele Lämmer: 51 sind es bisher. 

19. Februar 2021

 

Im Naturschutzgebiet "Am Wiesengrund" in Berßen tut sich was. Der Naturpark Hümmling ermöglicht gemeinsam mit dem Landkreis Emsland eine neue, wolfsabweisende Einzäunung der Fläche. Außerdem wird ein weiteres Teilstück geplaggt, also von der Humusauflage und in diesem Fall vom Wurzelwerk der hier alles überwuchernden Traubenkirschen befreit.

Aktuelles 2020

7. Dezember 2020

 

Wie auf der Startseite kurz berichtet, wird es in diesem Jahr keine Generalversammlung unseres Vereins geben. Die Corona-Pandemie lässt diese nicht unter normalen Bedingungen zu. 2021 wird eine Generalversammlung stattfinden und die wichtigsten Themen des Jahres 2019 (darum ging es ja eigentlich) kurz ebenfalls aufnehmen. 

Um alle Mitglieder auf dem Laufenden zu halten, erscheint an dieser Stelle in Kürze eine pdf-Datei mit einem Jahresbericht 2019. In einem postalischen Anschreiben werden wir unsere Mitglieder aber kurz vor den Feiertagen noch einmal gezielt informieren. 

 

03. Oktober 2020

 

Was sich unter der Wasseroberfläche tut, entzieht sich normalerweise unseren Blicken. Mit einer speziellen Kamera soll in Zukunft noch genauer untersucht werden, was dort wächst. 

15. August 2020

 

Eine weitere Rote Liste-Art am Heidesee: Die Späte Gelb-Segge blüht mit einigen wenigen Exemplaren am Rande des Sees. Die Art bevorzugt nährstoffarme, aber basenreiche Standorte auf extensiv genutzten Wiesen oder am Rande von Gewässern. In der Roten Liste Niedersachsens wird sie in Kategorie 3 ("gefährdet") geführt. Deutschlandweit gesehen steht sie auf der Vorwarnliste. Entdeckt wurde die Art beim Besuch einer Botanikergruppe am See.

update August 2020/ 4. Juli 2020

 

Es gibt immer wieder Überraschungen: Am Rande des Versener Heidesees hat ein Schmetterlingsexperte einen seltenen Nachtfalter entdeckt. Der Heide-Bürstenspinner (Orgyia antiquoides) ist vor allem als Raupe hübsch anzusehen. Er lebt fast ausschließlich in Norddeutschland und wird in der Kategorie 1 der Roten Liste Deutschlands geführt, er ist also akut vom Aussterben bedroht.

Der Heide-Bürstenspinner hat eine merkwürdige Lebensweise: Seine Weibchen sind flugunfähig und warten einem selbst gesponnenen Kokon darauf, dass eines der flugfähigen Männchen sie ab Anfang August begattet. Der Nachtfalter lebt überwiegend auf Besen- und Glocken-Heide, benötigt aber moorige Standorte. Am Heidesee sind mehr als 400 Raupen auf einem gut 0,75 Hektar großen Moorheidebereich gezählt worden. Die Jungraupen schlüpfen erst im kommenden Frühjahr und werden vom Wind verweht. Dabei helfen die vielen Haare. 

 

05. Juli 2020

 

Auf einer unserer Flächen hat nach 2018 zum zweiten Malein Ziegenmelker gebrütet. Dieser sehr heimlich lebende Vogel bevorzugt die Nacht für eine Flüge durch die Heide. Tagsüber sitzt ein Elterntier extrem gut getarnt auf den Eiern oder hudert die Jungen. Dieser Vogel hatte sich einen verrotteten Holzhaufen ausgesucht und war nur extrem schwer auszumachen. Er hatte zwei Küken und wurde nur zufällig bei der Orchideenzählung entdeckt. 

Immerhin ging es bei den Orchideen trotz der Trockenheit etwas aufwärts. Nachdem 2019 nur noch 971 Pflanzen des Übersehenen Knabenkrauts geblüht haben (2018 waren es 3561) haben wir in diesem Jahr wieder 1205 blühende und leider zahlreiche sterile Pflanzen gezählt. Bei der Sumpfstendelwurz waren es 76 blühende nach nur noch 5 im Jahr zu vor. Der Höchststand hatte hier bei 283 gelegen. Immerhin: Auf jede blühende Echte Sumpfwurz kamen bis zu 5 nicht blühende, die bei ausreichendem Regen vielleicht im kommenden Jahr wieder durchstarten. 

5. Juli 2020

 

Der Einsatz von Stromzäunen zum Schutz von Weidetieren vor dem Wolf ist umstritten - vor allem, weil angenommen wird, die Zäune zerschnitten die Landschaft und bildeten eine unüberwindbare Barriere für Wildtiere. Wir können aus unserer Erfahrung sagen: Das ist so nicht der Fall.

Immer wieder wechseln Rehe in unsere mit 6 Litzen eingezäunten Flächen. Sie sind in der Lage, den Zaun mit 1,40 Metern Höhe entweder zu überspringen oder duch die Litzen hindurchzuspringen, was mehrfach beobachtet, aber leider nicht fotografiert werden konnte. Dabei haben sie, da im Sprung keine Erdung vorhanden ist, keinen Stromschlag zu fürchten. Was die Rehe immer wieder in die Schafweide zieht, ist unklar. Vermutlich äsen sie dort gerne. Das war schon vor Errichtung des Stromzaunes der Fall. Damals übersprangen die Rehe das 1 Meter hohe Schafknotengeflecht (stromlos).

Berechtigt ist die Frage, warum der Wolf sich von derartigen Zäunen abhalten lassen soll, wenn Rehe ihn überwinden können. Antwort: Einige Wölfe, leider auch einer bei uns, gehen so vor wie die Rehe und über- oder durchspringen den Zaun. Aber da niemand weiß, wie viele Wölfe dennoch abgehalten werden, und weil für uns keine andere Schutzmaßnahme möglich ist, sind wie der Überzeugung, dass der Stromzaun Schaden abhält bzw. minimiert. Beobachter gehen davon aus, dass zehn Prozent der Wölfe für mehr als 50 Prozent der Nutztierschäden verantwortlich sind. Diese Wölfe haben das Überwinden von Zäunen gelernt, die anderen nicht.

Zurück zum Zaun: Unsere Wildtierkameras haben ergeben, dass nachweislich auch Marderhund, Fuchs, Hasen, Nutria, Bisam und Hauskatze in die Fläche hinein und hinaus wechseln, bzw. in der eingezäunten Fläche vorkommen. Negative Auswirkungen hat der Zaun dagegen sehr selten auf Erdkröten, die an einer Engstelle (zwischen Bewuchs und Litze) unter dem Zaun hindurchwollen. Wenn sie ihn berühren, kann der Stromschag tödlich sein. Vermeidbar ist das nur durch eine sehr intensive Zaunpflege.   

15. Juni 2020

 

Endlich hat es auch im Emsland geregnet, für einige Arten vielleicht gerade ncoh rechtzeitig. Dennoch ist schon klar, dass ältere Heidepflanzen abgestorben sind und dass die Orchideenblüte wieder deutlich leiden wird. 

Erfreulich immerhin: Mit der Heidehummel (Foto rechts auf Bergsandglöckchen) ist wieder eine neue Art dazu gekommen. Sie lebt in Mooren und Heiden und steht auf der Roten Liste als im Bestand gefährdet.

Am Versener Heidesee ist derweil nach 2018 wieder der Nachweis des seltenen Medizinischen Blutegels gelungen. Mindestens 2 Exemplare saugten an einer verendeten Nilgans. Der häufigere Pferdeegel ist auch mit der Blutbeschaffung beschäftigt, er saugt an Amphibien wie dem auf dem Foto in der Galerie zu sehenden Braunfrosch. Immer wieder keimem am See auch Exemplare des Königsfarns. Sie werden bei uns aber nicht groß, da sie von den Schafen befressen werden. 

9. Mai 2020

 

In Vorbereitung auf eine wissenschaftliche Publikation hat der Characeen-Spezialist Ralf Becker aus Oldenburg gemeinsam mit Prof. Rainer Buchwald von der Uni Oldenburg den Versener Heidesee besucht. Dabei gelang ihm ein erstaunlicher Fund: Mit Nitella opaca, der Dunklen Glanzleuchteralge, ist bereits der fünfte Vertreter dieser so speziellen Pflanzenfamilie im Heidesee nachgewiesen worden.

Nitella opaca galt in Niedersachsen lange Zeit als ausgestorben und ist in der jüngeren Vergangenheit von Becker an einigen Standorten, darunter auch im Emsland, gefunden worden. Die Art lässt sich nur im Frühjahr sicher bestimmen, da sie dann fruchtet. Danach verschwindet sie von der Bildfläche. Wer also zu spät kommt, kann sie nicht finden. Im Versener Heidesee bildet die Art sehr große Bestände. 

Im August 2015 war mit Nitella hyalina, der Vielästigen Glanzleuchteralge,bereits der Fund einer deutschlandweit vom Aussterben bedrohten Armleuchteralge gelungen. Sie kommt bis heute im See vor, so wie drei weitere Arten.

19. Januar 2020

 

Auch 2020 geht es weiter mit einigen Neuigkeiten. Das Foto links zeigt mit hoher Wahrscheinlichkeiit einen Marderhund - eine ostasiatische Raubtierart, die vor einigen Jahrzehnten über den Umweg Russland auch ins Emsland gekommen ist und hier heimisch wurde. Das Foto hat eine unserer Wildkameras aufgenommen, die wir nach der Wolfsangriff in Betrieb genommen haben. Einen Wolf haben wir am Heidesee seitdem nicht gesehen oder fotografiert, dafür aber Füchse, Kaninchen, Hasen und mehrfach eben Marderhunde. Das Land Niedersachsen hat inzwischen den vom Wolf verursachten Schaden bezahlt.

 

Erfreulicher läuft dagegen die Imkerei: Ein Wintercheck ergab, dass die beiden Völker im Sommer fleißig Waben gebaut und Nektar eingetragen haben. Auch der Druck durch die Varoa-Milbe ist nicht allzu groß.

 

Die Bockherde befindet sich derzeit nicht in Berßen. Wir mussten sie wie schon im Vorahr auf eine andere Weide bringen, weil in Berßen durch die Dürre keine Winterheide mehr steht. Dazu haben wir auf unserer kleinen Grünlandfläche einen E-Zaun errichtet. 

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© Land unter e. V. Zuschläge 5a, 49716 Meppen Fotos und Layout: Tobias Böckermann