Vorweg gesagt: Für das Züchten von Schafen gibt es kein Patentrezept - wir haben also auch keines. Deshalb zeigen wir nur sehr kurz eine von vielen Möglichkeiten.
Unsere Schafe dienen der Landschaftspflege und müssen deshalb robust und gesund sein - höchste Schlachtleistungen müssen (und können) sie nicht erbringen. Jedenfalls nicht ohne Weiteres.
Die Schafe werden ganzjährig im Freien gehalten, ein Stall steht für die Ablammzeit oder die seltenen starken Winterschneefälle zwar zur Verfügung, die Schafe benötigen ihn aber eigentlich nicht. Er erhöht vor allem die Bequemlichkeit für die Schäfer und dient als Unterkunft für Veranstaltungen.
Die Schafe fressen im Winter zunächst weitgehend Heidekraut und was sie sonst noch so finden und kommen damit gut klar. Je näher die Ablammung rückt, desto wichtiger ist aber eine Ergänzungsfütterung außerhalb des Schutzgebietes. Außerdem liefern die sauren Moor- und Sandböden nicht genügend Mineralien und Spurenelemente. Sie werden deshalb zugeführt. Ganz wichtig: Selen und Kupfer. Kupfer gilt zwar als für Schafe schädlich - ganz ohne Kupfer kümmern sie aber.
Da die Lämmer Ende März/Anfang April geboren werden, reicht in den Wochen vor der Ablammung das Futter auf der Heide nicht mehr aus. Die Schafe bekommen dann eigenes Bio-Heu, Luzerne- oder Graspellets, Rapsschrot, Hafer und Rübenschnitzel dazu.
Im Schnitt halten wir etwa 1,5 Schafe plus Nachzucht pro Hektar und zwar wie beschrieben ganzjährig. Sie werden im Schnitt zwei Mal pro Jahr entwurmt.
Die Haltung entspricht weitgehend einer Ökohaltung - wir sind aber nicht zertifiziert.
Unsere Mutterschafe bleiben im Schnitt 5 bis 7 Jahre in der Herde und werden dann in noch gutem Zustand verkauft. So halten wir die Herde im Schnitt recht jung. Zur Zucht lassen wir nur Jährlinge zu, das heißt, die weiblichen Lämmer werden vorausgewählt und bleiben einen Winter in der Heide. Zum Bock kommen sie erst im Alter von mehr als 1,5 Jahren. Das sichert eine gute Entwicklung auch bei zeitweise schwächerer Futtergrundlage.
Im Herbst verkaufen wir immer Lämmer, Jährlinge und ältere Mutterschafe. Die Bocklämmer gehen an einen Zwischenhändler. Wir bringen sie nicht selbst auf ein Schlachtgewicht von 45 kg - das ist in der Heide ohne Zufütterung (in Naturschutzgebieten nicht erlaubt) nur selten möglich. Auf ausreichenden Grünlandflächen könnte man die Lämmer schwer genug bekommen - im mittleren Emsland gibt es aber praktisch kein Grünland mehr.