Eine unserer schönsten Pflegeflächen. Das Schutzgebiet ist insgesamt 8,7 Hektar groß, der größte Teil, nämlich 8,4 Hektar, wird durch unsere Tiere beweidet. Die
Heide wird auch "Mansenberge" genannt. Der Name stammt vermutlich vom Wort "Menschenberge", könnte aber auch vom plattdeutschen Maoneberge herrühren. Letzteres bedeutet "Mondberge" - der Mond war
nach altem Volksglauben Aufenthaltsort der menschlichen Seelen.
Das Schutzgebiet liegt an der Hauptstraße von Berßen nach Sögel und befindet sich im Besitz des Landkreises Emsland und der Gemeinde Klein Berßen. Das Gebiet liegt
etwa 40 Meter über dem Meeresspiegel und stellt damit eine der wenigen sanften Erhebungen des Emslandes dar. Die gesamte Heide ist von einer alten Wallhecke umgeben.
Ihren Namen erhielt sie durch 83 Hügelgräber, die noch heute sehr gut zu erkennen sind. Die ursprüngliche Zahl der Grabhügel war bedeutend höher: 1936 soll sie 156
betragen haben. Aber etliche Grabhügel sind dem Bodenabbau oder der Kultivierung zum Opfer gefallen. Die verbliebenen Gräber sind bis zu drei Meter hoch und 10 bis 20 Meter breit. Das Gräberfeld
Mansenberge ist eines der größten im Emsland. Wahrscheinlich hat hier eine Bevölkerung der älteren Bronzezeit (ca. 1600 bis 1200 v. Chr.) ihre Toten bestattet. Das Gräberfeld wurde von vielen
Generationen benutzt (eine Generationsdauer wird mit 33 Jahren angesetzt). Unter jedem Hügel liegt eine Zentralbestattung (Körpergrab oder Brandgrab). Die Knochen sind in dem kalkarmen Boden aber
meist nicht mehr erhalten. Die Hügel hat man aus Heideplaggen oder Sand errichtet und mit Steinen am Rand (sog. Steinkränzen) befestigt; es finden sich aber auch Steinsetzungen im
Hügelinneren.
Die sehr trockene Sandheide war 1995, als wir erstmals die Beweidung übernahmen, fast verschwunden. Bis zu zehn Meter hohe Traubenkirschen, Birken und Ebereschen
hatten aus der seit 1936 unter Schutz stehenden Fläche einen Wald werden lassen. Früher wurde das Stück als Teil der großen Heideflächen des Emslandes von einem Hüteschäfer genutzt, aber seit den
70er Jahren konnten nur gelegentliche mechanische Pflegemaßnahmen den offenen Charakter dieser Landschaft erhalten.
Heute stellt sich die Hügelgräberheide weitaus besser dar. Zwar ist der Zustand der Heide noch nicht ideal, sie hat sich aber stark ausgebreitet. Durch den Landkreis Emsland werden Jahr für Jahr noch
Bäume und Sträucher entfernt, unsere Schafe fressen dann die neuen Triebe ab bis die Bäume ganz abgestorben sind.
Im Gebiet stehen noch zahlreiche Eichen, die einen durch frühere Beweidung charakteristischen Wuchs aufweisen. 1999 tauchten erstmals wieder Behaarter und Englischer Ginster (Genista pilosa und
Genista anglica) auf. Weit verbreitet sind Polster der Krähenbeere (Empetrum nigrum). Auch wurde einst die seltene Niedrige Schwarzwurzel (Foto) zwischen dem Heidekraut nachgewiesen, sie findet sich
bis heute leider noch nicht.