"Südliches Versener Moor"
Am längsten, nämlich seit 1994, waren wir im Naturschutzgebiet "Südliches Versener Moor" aktiv. Damals stand es allerdings noch nicht unter Schutz und wir waren auf
der Suche nach geeigneten Futterflächen. Gefunden haben wir damals einen gut einen Hektar großen ehemaligen Torfstich - eine von vielen kleinen, in Privatbesitz befindlichen Parzellen. Die Fläche war
zugewachsen, seit der letzte Schafhalter die Beweidung aufgegeben hatte.
Unser Beweidungsgebiet wuchs in den Folgejahren auf 7 Hektar an. Insgesamt ist das unter Schutz gestellte Gebiet 112 Hektar groß, wobei es nur noch rund 6 Hektar nicht
abgetorften Hochmoorrest gibt (den pflegen wir) und es sich beim großen Rest um eine Abtorfungsfläche handelt, die wiedervernässt werden soll. Das Versener Moor gehört zum ehemals mehrere 10000
Hektar großen "Bourtanger Moor", das heute bis auf sehr wenige Reste kultiviert wurde. Das Schutzgebiet gehört weitgehend der Stadt Meppen und dem Land Niedersachsen.
Im wertvollen, feuchten Bereich, wachsen zwei seltene Sonnentauarten, Schnabelried, Wollgras und Glockenheide. Vor allem der Sonnentau profitiert von Beweidung. Auch
seltene Vogelarten finden sich hier. Vor allem der Ziegenmelker, den unser Vorstandsmitglied Carsten Marien im Juni 2004 nachweisen konnte, ist eine Rarität.
Seit Mitte Februar 2004 wussten wir allerdings, dass unsere Zeit im Südlichen Versener Moor langsam ablief Die Bezirksregierung wollte das gesamte Gebiet
wiedervernässen, und zwar in den nächsten zwei bis drei Jahren. Dann würde für Schafe kein Platz mehr sein. Bis heute ist allerdings kaum etwas passiert. Wiedervernässt wurde nichts, lediglich eine
benachbarte und eine unserer ehemaligen Flächen wurden abgeholzt und wachsen inzwischen wieder munter zu. Wir beweiden inzwischen nicht mehr.
Eine große Besonderheit fand man vor gut 100 Jahren, nämlich am 8. Juni 1900, genau auf den noch erhaltenen Torfstichen des "Südlichen Versener Moores". Damals stieß
Bernhard Heinrich Herbers, ein Einwohner Versens, auf den "Roten Franz." So heißt im Volksmund eine Moorleiche, die Herbers an diesem heißen Tag beim Abgraben des Torfes fand. Heute liegt der "Rote
Franz" in einem Museum in Hannover.
(Siehe Band 10 aus der Reihe "Emsländische Geschichte": Der Rote Franz aus Neuversen. Von Franz-Josef Böckermann.)
Das Moormuseum
von 1999 bis 2005 haben wir das Hochmoor des Museums gepflegt. Insgesamt ist das Gebiet rund 25 Hektar groß, es wird zum größten Teil beweidet. Auf dem nicht als
Naturschutzgebiet anerkannten Moor wachsen Sonnentau, Glockenheide, Heide und Schnabelried. Auf den zahlreichen offenen Wasserflächen leben einige Entenarten. Das Museum ist von Frühjahr bis Herbst
geöffnet. Es hat im Sommer 2005 die Beweidung selbst übernommen und zu diesem Zweck einige Bentheimer Landschafe von uns gekauft.
Weitere Informationen unter:
www.moormuseum.de